Gleichzeitig erinnert Glitter uns an die für uns lebenswichtigen Strahlen der Sonne. An unserem Gegenüber finden wir alles Glitzernde deshalb gleichermaßen angenehm und aufregend.
Die Entstehung von Glitter
Im Jahr 1934 entwickelte der US-amerikanische Landwirt und Maschinist Henry Ruschmann ein Verfahren, um schimmernde Partikel aus Mylar- und Plastikplatten zu schneiden. Auf diese Weise entstand eine Möglichkeit, Glitter in großen Mengen industriell zu fertigen. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte Glitter ab den 70er-Jahren im Zuge der schillernden und glamourösen Disco-Ära. Insbesondere zu farbenfrohen Anlässen wie Karneval bzw. Fasching oder Halloween gehört er seither einfach dazu. Der extravagante Trend breitete sich auf eine Vielzahl von Produkten aus.
Doch das Umweltbewusstsein ändert sich
Erfreulicherweise entwickeln nun immer mehr Verbraucher einen kritischeren Umgang mit Kosmetik und damit einhergehend ein ganz neues Umweltbewusstsein. Die Folge: Aufgrund von gesundheitlichen Bedenken sowie berechtigter Besorgnis über die massive Mikroplastik-Verschmutzung entschließen sich viele Menschen mittlerweile dazu, auf Glitter zu verzichten. Dabei ist das aus Sicht der Bio- und Naturkosmetik gar nicht notwendig, denn es gibt vielversprechende ökologische Alternativen.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt – das Problem mit Glitter
Was ist Glitter eigentlich?
Glitter – umgangssprachlich oft „Glitzer” genannt – findet sich in Nagellacken, Duschgels, Peelings, Lippenstiften, Textilien sowie in zahlreichen anderen Produkten. Und wenn man es damit nicht übertreibt, wirkt er rein optisch wirklich sensationell. Aber wesentlich gravierender erscheint seine Wirkung auf die Umwelt. Konventioneller Glitter besteht nämlich aus Mikroplastikpartikeln, die weltweit für eine enorme Belastung und Verunreinigung der Meere und Seen verantwortlich gemacht werden. Inwiefern sie gesundheitliche Schäden beim Menschen verursachen können, ist derzeit nicht absehbar.
Was ist Mikroplastik?
Der Begriff Mikroplastik umfasst alle Arten von Plastikpartikeln, die weniger als fünf Millimeter lang sind. Sie finden sich unter anderem in Kosmetik- und Pflegeartikeln, Textilien sowie Reinigungsmitteln und können eine reale Gefahr für den Lebensraum Meer sowie für andere Gewässer darstellen.
Die in herkömmlichem Glitter enthaltenen Mikrokügelchen werden als besonders problematisch erachtet. Fische und anderen Meeresbewohner verwechseln sie oftmals mit Nahrung, was zu einem qualvollen Tod der Tiere führen kann. Aus diesem Grund reagierten die USA im Jahr 2015 und zogen abwaschbare Kosmetika, die solche feinen Partikel enthielten, mit dem Microbead-Free Waters Act aus dem Verkehr. Ähnliche Verbote wurden in anderen Ländern wie beispielsweise den Niederlanden, Frankreich, Irland, Italien, Schweden und Großbritannien beschlossen. Sogar die Volksrepublik China und Indien planen, sich am weltweiten Kampf gegen Mikroplastik mit der Einführung von derartigen gesetzlichen Bestimmungen zu beteiligen.
Herkömmlicher Glitter vs. Eco Glitter – das sind die Unterschiede
Die Lösung aus der Nachhaltigkkeitsbranche: nachhaltiger Eco-Glitter
Der internationale Trend weg von den Mikrokügelchen ist aus der Perspektive der Bio- und Naturkosmetik betrachtet mehr als erfreulich. Diese Entwicklung führte allmählich außerdem dazu, dass viele Unternehmen sich Alternativen zum umweltschädlichen handelsüblichen Plastikglitter überlegen mussten. Und so wurde der sogenannte Eco Glitter erfunden.
Aber inwiefern unterscheidet sich gewöhnlicher Glitter von Eco Glitter?
Grundsätzlich gilt: Eco Glitter stellt eine echte natürliche und ethische Alternative zum Plastikprodukt dar.
Konventioneller Glitter vs. Eco Glitter
Bei herkömmlichem Glitter aus Mikrokügelchen handelt es sich um ein klassisches „Einweg-Produkt”, das definitiv nicht recycelt werden kann. Nur deswegen ist es möglich, dass ausgeschiedene oder abgewaschene Partikeln sich in Gewässern sammeln und dort niemals abgebaut werden können.
Anders verhält es sich bei Eco Glitter oder Bio-Glitter. Dieser ist größtenteils plastikfrei und für gewöhnlich zumindest nach einiger Zeit biologisch abbaubar. Eco Glitter besteht in der Regel nicht aus Plastikpartikeln, sondern aus pflanzlichen Produkten wie Cellulose, die zumeist aus Eukalyptus gewonnen wird. Überzogen werden die feinen Stückchen mit einer dünnen Beschichtung aus natürlich eingefärbtem Aluminium.
Selbstverständlich gibt es einige qualitative Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern von ökologischem Bio-Glitter.
Natürliche Alternative Eco Glitter?
Der Streit um Eco Glitter: Wie nachhaltig ist Eco Glitter wirklich?
Obwohl die Vorteile von Eco Glitter gegenüber herkömmlichem Plastikglitter auf der Hand liegen, ist das natürliche Alternativprodukt keinesfalls unumstritten. Innerhalb der letzten Jahre standen die Hersteller von Öko-Glitter wiederholt in der Kritik. Hierbei sehen sie sich immer häufiger mit dem Vorwurf des sogenannten Greenwashing konfrontiert. Greenwashing ist eine mittlerweile weit verbreitete Praxis in der Werbebranche. Durch irreführende Behauptungen über die angebliche Umweltfreundlichkeit eines Produktes erscheint hierdurch ein Unternehmen „grüner”, als es in Wirklichkeit ist. Wie alle Branchen ist die Glitter-Industrie nicht immun gegen unredliche PR-Methoden wie diese.
Bei den meisten Herstellern von Eco Glitter ist der Greenwashing-Vorwurf jedoch unangebracht. Sie haben tatsächlich innovative, kreative und umweltfreundliche Alternativ-Wege aus der Mikroplastik-Misere gefunden. Nach intensiver Recherche haben wir für BIOMAZING mit Bioglitter™ einen mehrfach ausgezeichneten Anbieter gefunden, auf den dies definitiv zutrifft.
Vorsichtig bleiben
Nichtsdestotrotz ist Eco Glitter ein vollkommen neues Produkt, das überhaupt erst seit wenigen Jahren auf dem Markt ist. Bisher ist also kaum etwas über die tatsächliche Umweltverträglichkeit des biologisch abbaubaren Glitters bekannt. Es gibt keinerlei Erfahrungswerte und wir können bestenfalls auf Testmodelle zurückgreifen. Ein gewisses Maß an Skepsis ist insofern verständlich. Schließlich haben sich in der Vergangenheit bereits andere vermeintlich ethische Produktalternativen als Marketing-Gags entpuppt.
Öko-Glitter Bashing in den Medien
Namhafte internationale Zeitungen sowie diverse Lifestyle-Medien beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit der kontrovers diskutierten Frage, ob Eco Glitter möglicherweise nicht doch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. Dabei wird oft die These in den Raum gestellt, dass die dadurch entstehenden Umweltschäden mit denen von konventionellem Glitter vergleichbar wären. In das gleiche Horn stießen in der jüngeren Vergangenheit etwa die beiden Qualitätsmedien BBC und The Guardian. Gestützt wurde ihre Argumentation durch eine einzelne kleinere Studie mit teilweise zugegebenermaßen bedenklichen Ergebnissen.
Eine Studie zu Eco Glitter
Im Rahmen dieser Untersuchung der Anglia Ruskin University (ARU) wurde konstatiert, dass biologisch abbaubarer Eco Glitter sich negativ auf bestimmte Meereslebewesen auswirken kann. Frei nach dem Motto „Alles, was glänzt, ist Müll!” soll das natürliche Gleichgewicht durch den schillernden Bio-Glitter aus den Fugen geraten. Demnach steht Eco Glitter im Verdacht, das Wachstum der neuseeländischen Schlammschnecke zu fördern. Dies wiederum hätte weitere Auswirkungen auf das gesamte aquatische Ökosystem. Verantwortlich dafür machen die Forscher in erster Linie die funkelnde Oberflächenstruktur des trendigen Alternativprodukts.
Darum dennoch Eco Glitter – unser Fazit
Die Antwort auf die Studie
Das klingt zweifellos entmutigend. Jedoch ist das bloß eine Seite der Medaille. Auf BIOMAZINGs Initiative hin reagierte Bioglitter™ auf die Studie der ARU sowie auf die mitunter irreführende Medienberichterstattung zu dieser Thematik. So erhielt das Unternehmen die Möglichkeit, in einer umfassenden Stellungnahme einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Infolgedessen mussten The Guardian und BBC einige ihrer auf falschen Interpretationen basierenden Aussagen richtigstellen.
Zuviel von allem ist schädlich für die Umwelt
So ist das von den Wissenschaftlern ins Feld geführte Motto „Alles, was glänzt, ist Müll!” mit gewisser Vorsicht zu genießen. In der Realität haben selbst anorganisches Mineralmaterial und natürlicher Glimmer (Mica) nachweislich vergleichbare Auswirkungen auf ihre Umwelt. Letztlich deutet dies vielmehr darauf hin, dass bei einer starken Überlastung einer Mikrotestumgebung mit bestimmten Folgen zu rechnen ist. Über die Testumgebung der Untersuchung weiß man hingegen nichts Konkretes. Experten gehen hier von einer massiven Überdosierung aus, die in natürlichen Gewässern nie zustande kommen könnte.
Festzuhalten ist außerdem, dass die Daten der zitierten Studie aus dem Jahr 2018 stammen. Das mag in der Tat relativ aktuell erscheinen. Die Eco-Glitter-Industrie ist allerdings überaus dynamisch und innovativ. Bioglitter™ entwickelt seine Technologie ständig weiter. Was 2018 zutraf, muss heute nicht gar mehr der Fall sein. Des Weiteren lässt sich nicht feststellen, welches Produkt die Wissenschaftler an der ARU überhaupt getestet haben. Die konkreten Rezepturen der jeweiligen Hersteller unterscheiden sich durchaus voneinander.
Öko Glitter ist eben doch biologisch abbaubar
Die zentrale Schwachstelle der Studie sowie ihrer medialen Aufarbeitung ist, dass sie die biologische Abbaubarkeit von Eco Glitter vollkommen außer Acht lässt. Ebendiese Eigenschaft ist der maßgebliche Vorteil des Alternativprodukts gegenüber gewöhnlichem Glitter. So wird der von Bioglitter™ hergestellte Eco Glitter in natürlichen Süßwasserumgebungen nach einiger Zeit biologisch abgebaut. Das bedeutet, dass er nicht persistiert und sich anders als herkömmlicher Plastikglitter nicht in großen Mengen sammeln kann.
Dieser Aspekt spielt bei der Bewertung der Umweltfreundlichkeit eines derartigen Produkts eine entscheidende Rolle. Denn die Phase, im Zuge derer Eco Glitter potenziell schädlich wirken könnte, wäre somit auf einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum begrenzt.
Das Fazit: Eco Glitter ist nachhaltiger
Wie bei allen Produkten ist klarerweise nicht auszuschließen, dass es auch unter den Herstellern von Bio-Glitter schwarzen Schafe geben könnte. Die meisten gängigen Argumente gegen Eco Glitter sind jedenfalls im Allgemeinen nicht haltbar. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich trotzdem, auf zertifizierte Anbieter wie Bioglitter™ zurückzugreifen. TÜV Austria verleiht zum Beispiel die Zertifizierung „OK biodegradable WATER” für Produkte, bei denen der biologische Abbau in Süßwasserumgebung garantiert werden kann.
Weitere Quellen:
- https://oceanservice.noaa.gov/facts/microplastics.html
- https://en.wikipedia.org/wiki/Microbead
- https://www.greenmatters.com/p/biodegradable-glitter-study
- https://theecologist.org/2019/oct/22/greenwashing-glitter
- https://www.gruenderszene.de/business/projekt-glitter-bio-glitzer
- https://orange.handelsblatt.com/artikel/56615