Honig wird seit Jahrtausenden kultiviert und nicht nur wegen seiner natürlichen Süsse geschätzt, sondern auch wegen seiner heilenden und nährenden Eigenschaften. Bereits die Sumerer nutzen Honig als Opfergabe für ihre Gottheiten, und Ramses II. belohnte besondere Leistungen seiner Beamten mit Honig. In Europa ist die Geschichte des Honigs etwas jünger: Da Honig lange Zeit das einzig bekannte Süssungsmittel war, begann man vor etwas 2000 Jahren Bienenkörbe aus Lehm und Zweigen zu flechten, um die Bienen zu beherbergen, und so an den wertvollen Honig zu kommen.ds
Honig zum Süssen
Honig ist besonders beliebt als Zuckerersatz (das ist eigentlich Paradox, denn Zucker wurde als Honig-Ersatz zum Süssen Entwickelt!), denn er ist süsser als Zucker und natürlich wesentlich gesünder. Honig hat auch beim Backen einen tollen Effekt: Mit Honig gesüsste Backwaren werden wunderschön goldgelb und duften karamelliger als die scharfe Süsse raffinierten Zuckers.
Die Qual der Wahl – welcher Honig ist der Richtige?
Grundsätzlich gilt, dass Honig in Bio-Qualität und wenn möglich roh sein und aus der Region kommen soll. Diese Merkmale stellen sicher, dass die Qualität so gut wie möglich ist. Je nach Einsatzgebiet und Geschmack kommt es dann darauf an, aus welcher Blüte die Bienen den Honig herstellen.
Reiner Akazienhonig wird aus den süss duftenden Blüten der Scheinakazie gesammelt. In der Schweiz gibt es nur im Tessin reine Akazienwälder, deshalb sollte Schweizerischer Akazienhonig immer aus dem Tessin stammen. Akazienhonig ist goldgelb und flüssig, so lange er frisch ist. Das liegt daran, dass der Fruchtzuckeranteil im Honig höher ist, als der Traubenzuckeranteil.
Dicken, süssen Nektar liefern auch die Blüten der Kastanienbäume, der als (Edel-)kastanienhonig bekannt ist. Kastanienhonig schmeckt würzig und etwas bitter. Wie die Kastanie ist auch der Kastanienhonig dünkler und die Konsistenz ist zwar noch flüssig, aber bereits dickflüssiger als der Akazienhonig. Kastanienhonig passt gut zu Käse und Früchten, auf Joghurt und zu Eis, oder als Aufstrich auf Brot.
Eine sehr beliebte Sorte ist der Waldhonig für das Süssen von Tees im Winter. Dieser besteht streng genommen garnicht aus Nektar, sondern aus sogenanntem Honigtau. Honigtau ist ein zuckerhaltiges Stoffwechselprodukt bestimmter Blattlausarten, den die Bienen in Form von süssen Tröpfchen auf den Blättern und Nadeln der Bäume finden. Waldhonig ist würzig und seine Farbe reicht von goldgelb bis rotbraun.
Ein sehr spezieller Honig ist der Manuka-Honig, der von Bienen in Neuseeland vom Manukastrauch gesammelt wird. Dieser dunkle und eher bittere als süsse Honig wird nicht nur zum Süssen, sondern vor allem zur Heilung genützt, und zwar bei Infekten und Entzündungen im Mund- und Magenraum, sowie zur Hautpflege, zum Beispiel bei der Behandlung von Akne und Narben. Manuka-Honig wird je nach Intensitäts- und Wirkungsgrad in verschiedene Grade (Nummern) eingeteilt, je höher die Nummer, umso wirkungsvoller (und teurer) der Honig.
Honig für die Haut
Schon Kaiserin Cleopatra verwendete Honig zur Pflege ihrer sagenumwobenen Schönheit. Honig nährt und spendet Feuchtigkeit, beruhigt gerötete Haut und wirkt noch dazu antibakteriell.
Eine einfache Honigmaske geht so: Die Haut gut abreinigen und Honig auf die reine Haut auftragen. Etwa 20 Minuten einwirken lassen, den Rest mit warmen Wasser abnehmen.
Honig kann auch auf raue Stellen aufgetragen werden, zum Beispiel auf die Lippen, Ellbogen, oder auch auf Brand- und Schürfwunden, sowie sonnenverbrannte Stellen.
In Honig baden wie Kaiserin Cleopatra: Eine kleine Menge Milch oder Schlagrahm mit 2-3 Löffeln Honig vermengen und je nach Laune kann man auch noch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzufügen. Lavendel entspannt und schafft Klarheit, Salbei wärmt bei Unterkühlung und kühlt bei Überhitzung, Orange und Citrusfrüchte lösen depressive Verstimmungen und machen gute Laune. In das warme Badewasser einrühren und geniessen.