Nagellack ist eine Wunderwaffe: Im Handumdrehen kann die Farbe uns eleganter oder modischer aussehen lassen und auch ein Outfit erst so richtig zur Geltung bringen! Auch die Wirkung der Farben auf uns ist gross, denn auch wenn wir die Farbe nicht bewusst wahrnehmen, so wirkt sie doch auf uns und kann unsere Stimmung heben, beruhigen, oder auch ausgleichend wirken.
Dabei ist es oft unklar, ob Nagellack auch wirklich unbedenklich ist. Intensive Recherche hat folgendes Ergeben:
Nägel absorbieren auch
Aus unerklärlichen Gründen sind wir dazu verleitet zu glauben, dass Nägel nicht absorbierungsfähig sind, da sie “aus toten Zellen” bestehen. Das stimmt so nicht: Wer schon einmal nach einem langen Bad bemerkt hat, wie weich seine Nägel sind, und wer schon einmal dunkle Flecken auf den Nägeln hatte, die von dem dunklen Rot stammen, dass wir alle unbedingt haben und tragen und vergöttern mussten, weiss das bereits. Ja, Nägel können bis zu 25% ihre Eigengewichts in Wasser absorbieren, und damit auch alle Stoffe – ob giftig oder ungiftig – die in Nagellack enthalten sind.
Inhaltsstoffe
Der giftigste Inhaltsstoff von Nagellacken ist Formaldehyd. Formaldehyd wurde mehrmals mit Krebs in der Nasengegend und Leukämie in verbindung gebracht. in Der EU wurde Formaldehyd strikt limitiert und als bekanntes Karzinogen für Menschen klassifiziert.
Ein weiterer falscher Freund ist DBP (ein Phthalat). DBP wurde in Europa ebenfalls verboten, da nachgewiesen wurde, dass DBP über die Nägel in die Blutbahn, und über die Dämpfe des Lacks bis in die Muttermilch nachweisbar sind und Unterentwicklung von männlichen Genitalien in Föten und Babies verursachen.
Ein weiterer alter Bekannter ist Aceton. Aceton irritiert nachweisbar die Haut und ist vor allem oft mit Formaldehyd kontaminiert – Moment, wurde Formaldehyd nicht von der EU offiziell verboten?
Ja, das wurde es und hier wird es kompliziert: Selbst wenn eine Marke sich dazu entscheidet den einen oder anderen Giftstoff nicht mehr zu verwenden, so wissen wir nicht, welchen Stoff sie stattdessen benutzen und wie dieser unseren Körper beeinflussen kann.
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Gibt es natürlichen, ungiftigen Nagellack?
Glücklicherweise gibt es für alle, die nicht auf Nagellack verzichten können, weniger giftige Alternativen. Dabei muss man aber beachten, dass solange Mutter Natur keinen Nagellack erfindet, es keine absolut natürliche und chemiefreie Alternative geben wird. Viele Brands bemühen sich immer mehr Giftstoffe nicht mehr in ihren Formulierungen zu benutzen. Damit gibt es zwar weniger giftige Nagellacke, allerdings gibt es keinen absolut natürlichen und ungiftigen Nagellack.
Es ist also besonders wichtig darauf zu achten, dass Nagellack zumindest 3- und am besten 5- oder 6-free ist. Das bedeutet, dass in diesem speziellen Nagellack die giftigsten 3, 5 oder 6 Inhaltsstoffe nicht enthalten sind. Und hier kommt endlich die gute Nachricht: Es gibt tolle Nagellack-Marken, die 3-, 4-, 5-, oder sogar 6-free sind! Darunter fällt zum Beispiel Benecos (4-free), sowie die beliebtesten Nagellack-Brands Chanel, Dior, Esté Lauder, Catrice, Dashing Diva, Essence, Nubar, Deborah Lipman, Santé, USLU (5-free).
Was jetzt?
Wer nur selten Nagellack trägt sollte einfach eine möglichst giftstofffreie Formulierung finden und Spass haben. Wir sind jeden Tag von so vielen Giftstoffen umgeben, diese kann man durch gesundes Essen und kleinere Umstellungen reduzieren – und hin und wieder Nagellack zu tragen darf jeder geniessen, der sich dafür entscheidet!
Wer regelmässig Nagellack trägt – hat ein Problem. Jedenfalls sollte man auf die ungiftigsten Farben umstellen. Dann muss man überlegen, ob es wirklich notwendig ist, Tag und Nacht, Sommer und Winter, perfekt gepinselte Finger und Zehen zu haben. Niemand kann Dir das verbieten, aber bedenke, dass Nagellack nicht ungiftig ist und Dein Körper dies aufsaugt. Sich freiwillig so vielen Giftstoffen auszusetzen ist einfach nicht die beste Idee.
Wer schwanger ist sollte überlegen, nicht zumindest in der Schwangerschaft ohne Nagellack auszukommen. Zahlreiche Studien haben die erschreckenden Auswirkungen der Lacke und ihrer Dämpfe nachgewiesen (bis in den Fötus und die Muttermilch!). Es ist einfach nicht gut für das Baby – und darum geht es doch im Moment. Nach der Schwangerschaft gibt es noch genug Zeit, in der man sich bepinseln kann! Und wer weiss vielleicht gibt es bis dahin schon ungiftige Formulierungen!
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Teile dieses Artikels sind zuerst auf www.thetwist.ch erschienen, dem Vorgänger von Biomazing.